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Jens Großpietsch ist 11.000ster Unterzeichner

Heute hat sich Jens Großpietsch, Schulleiter der staatlichen Heinrich-von-Stephan-Schule als 11.000ster Berliner in die Unterschriftenliste der Volksinitiative eingetragen.

Er unterzeichnete die Initiative mit den Worten:
„Ich unterstütze die Volksinitiative Schule in Freiheit, weil ich aus eigener Erfahrung als Schulleiter weiß, wie sehr die staatlichen Schulen eingebunden sind in bürokratische Vorgaben, die ihnen das tägliche Arbeiten erschweren und sie in ihrer schulischen Entwicklung behindern, statt Freiräume und Möglichkeiten für diese Entwicklung bereitzustellen. Besonders wichtig z.B. finde ich, dass die staatlichen Schulen mehr Möglichkeiten bekommen, ihr Personal selbst zusammenzustellen. Ein stimmiges Team ist die entscheidende Grundlage für alles weitere.
Gut gefällt mir der Vorschlag der Volksinitiative, dass das Berliner Recht auf "Schulversuch" gestärkt wird, so dass eine Schule den Schulversuch unkompliziert bewilligt bekommt. Auf diesem Weg können die Schulen pädagogische und organisatorische Neuerungen auf den Weg bringen. Aber auch den Vorschlag, dass staatliche Schulen, die dies wollen, die Rechtsfähigkeit bekommen, finde ich interessant. Dies sollten wir gründlich diskutieren. Wichtig dabei ist, dass die rechtsfähigen Schulen so finanziert werden, dass sie ihre Rechte und Pflichten auch wirklich wahrnehmen können.“

Jens Großpietsch leitet seit 1985 die Heinrich-von-Stephan-Schule in Moabit. Damals war die Hauptschule im sozialen Brennpunkt auf dem Tiefpunkt. Auf der Schule herrschte Chaos und Gewalt, sie galt als „unregierbare Restschule“ und war zur Schließung schon freigegeben. Mit Jens Großpietsch begann die Schule einen Reformprozess. 1990 schon erreichte sie, dass sie sich als erste Schule der Stadt zur „integrierten Haupt-Realschule“ umwandeln durfte. Seit 2008 nimmt die Schule am Pilotprojekt „Gemeinschaftsschule“ teil und seit kurzem bietet sie auch eine gymnasiale Oberstufe an. Jens Großpietsch und die Schule wurden für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet, auch in den Medien gab es über die Jahre ein großes Echo, z.B. sprach die Süddeutsche Zeitung 2004 vom „Das Wunder von Moabit“.

Die Volksinitiative hat jetzt noch neuneinhalb Wochen Zeit, um weitere 14.000 Unterschriften zu sammeln. Die Unterschriftenlisten, die Infoblätter und das Papier "Umsetzungsvorschläge für ein vielfältiges und selbstverwaltetes Berliner Schulwesen" können per Email bestellt oder im Internet ausgedruckt werden:
Email: berlin(bei)schule-in-freiheit.de
Internet: www.schule-in-freiheit.de/material.html