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Sammeltagebuch 3 - Ein Tag mit Igor

Samstag 31.07.2010. Ich habe mich ganz gut eingelebt in Berlin, nur das U-Bahn-fahren hat mich schon so manche Stunde gekostet.

So wie auch heute, ich bin das erste Mal mit Igor verabredet und die Zeit wird immer knapper. Treffpunkt ist der Wochenmarkt am Boxhagener Platz -

wenn ich nur wüsste, wo das ist!

Von der Haltestelle aus frage ich mich durch und bin nur 4 Minuten zu spät! Igor sieht das ganz locker und sagt nur „Bist neu in Berlin, was?“ „So ganz stimmt das auch nicht!“ Wir lachen und fangen einfach an.

In unserer Mittagspause frage ich Igor, wie er zu „Schule in Freiheit“ gekommen ist...

„Das kam über eine Freundin von mir, Cordula, Du weist schon die Schauspielerin. Ich finde die Initiative sehr wichtig, da Schülern geholfen werden muss. In allen Hinsichten. Sie müssen herausfinden wer sie sind, wohin sie wollen. Das ist schon ein ganzes Stück Arbeit! In dieser müssen sie gefördert werden und sich vor allen Dingen selbst fördern können. Wenn das geschieht, können sie lernen sich frei zu entfalten! Freiheit eben. An den Reaktionen der Menschen die ich anspreche sehe ich, dass sie ähnlich empfinden. Mir stehen Menschen gegenüber die ein ehrliches Interesse daran haben, dass sich etwas in unserem Schulsystem verändert. Sie verspüren eine Sehnsucht und das ist ein schönes Gefühl, denn dann weiß ich, dass ich, wir, nicht allein sind. Es gibt auch Menschen, die die Ideen als Utopie empfinden und mich einen Träumer nennen. Aber das, was auf der Straße passiert, zeigt dass sie Unrecht haben.

Es ist so wie John Lennon schon sagte: „Du darfst mich einen Träumer nennen, aber ich bin nicht allein.“ “